25 Jahre Goldies

5 Mitarbeiterinnen der Seniorengruppe haben jeweils eine Sonnenblume in der Hand.

Seit 25 Jahren ist die Seniorengruppe, die sich gerne auch „die Goldies“ nennt, ein Ort, an dem Menschen ihren Lebensabend in Gemeinschaft verbringen können. Ein Vierteljahrhundert voller Gemeinschaft, Unterstützung und sclöner Momente. Das musste gefeiert werden! Mit unseren Ehrenamtlichen, Mitarbeitenden und natürlich den Senior*innen wurde gelacht, erzählt und gemeinsam auf diese besondere Zeit angestoßen.

Die Anfänge

1970 wurde die erste Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Leonberg eröffnet, 1978 die erste Wohngruppe für Werkstattbeschäftigte. Um die Jahrtausendwende gehen die ersten Werkstattbeschäftigten in den Ruhestand. Es stellt sich die Frage, wie sie künftig ihren Tag gestalten und von wem sie die dafür notwendige Assistenz erhalten.

Atrio Leonberg entscheidet sich für eine lebenslange Begleitung, soweit die Gesundheit diese zulässt. Rentner*innen erhalten die Möglichkeit, eine Tagesstruktur zu besuchen und können weiterhin in den Wohnangeboten von Atrio wohnen.

Die neue Tagesstruktur für Senior*innen startet am 1. August 2000 mit vier Klient*innen, die damals noch in den Räumen ihrer Wohngruppe betreut werden. Den  Senior*innen soll ein erfülltes Rentenalter ermöglicht werden, in welchem die freie Zeit aktiv gestaltet wird, Neues gelernt und Fähigkeiten erhalten werden. Die gemeinsame Tagesgestaltung in der Gruppe wirkt der Einsamkeit entgegen.

4 Frauen lächeln in die Kamera und halten jeweils eine große Sonnenblume in der Hand.

Wie hat sich die Seniorenarbeit bei Atrio in 25 Jahren verändert?

Seit dem Start im Jahr 2000 mit 4 Senior*innen hat sich viel getan: Inzwischen besuchen 21 Senior*innen die Tagesstruktur. Die drei Gruppen, intern liebevoll „die Goldies“ genannt, haben eigene Räume in der Ulmer Straße bekommen.

In den Anfangsjahren sind die Senior*innen noch sehr aktiv. Es gibt viele Ausflüge und Aktivitäten. Inzwischen sind diese Senior*innen älter geworden, neue sind hinzugekommen. Jetzt sind die Gruppen sehr gemischt, nicht alle Senior*innen können oder wollen zu Ausflügen mitgenommen werden und so wird der Aktionsradius kleiner. Dafür gibt es ein buntes Programm im Haus, teilweise unterstützt durch Ehrenamtliche: Café, Musikgruppe, Gymnastik, Spielen, Einkaufen, Basteln u.v.m. Es kommen aber auch ganz neue Herausforderungen auf die Mitarbeitenden zu, z.B. mehr Pflegeaufgaben oder auch die palliative Begleitung sterbender Menschen.

Während anfangs die Besucher*innen der Tagesstruktur ausschließlich aus der Wohnanlage kamen, kommen inzwischen auch Externe, die in eigenen Wohnungen leben und dort Assistenz erhalten oder die bei ihren Familien wohnen.

Die Digitalisierung hat auch in der Seniorenarbeit Einzug gehalten: Mit der Tover Tafel – einem Gerät, dass Spiele und Bilder auf einen Tisch projiziert – und dem Care Table – ein großer Computertisch, dessen Hard- und Software speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen entwickelt wurde – erfahren die Senior*innen digitale Teilhabe. An diesen Geräten können sie allein oder gemeinsam spielen, ihre Fähigkeiten trainieren, das Internet nutzen und vieles mehr. Als nächstes sollen Tablets angeschafft werden.


Ausblick

Aktiv im Ruhestand – so heißt ein neues, von Aktion Mensch gefördertes Projekt, das Anfang 2026 starten wird. Es wendet sich an aktive Rentner*innen mit Behinderung, die gerne etwas unternehmen und am Leben in der Stadt teilhaben wollen. Durch Vernetzung mit anderen sozialen Trägern, Seniorengruppen, Vereinen u.a.m werden sie darin unterstützt, ihre Freizeit individuell zu gestalten, eigenen Interessen nachzugehen und an Angeboten in ihrem jeweiligen Sozialraum teilzunehmen. Dafür wird eine neue Projektmitarbeiterin eingestellt.