Die aktuellen Entwürfe für den Bundeshaushalt 2024 sehen Kürzungen um 25 Prozent im Bereich der Sozialen Arbeit vor und im kommenden Jahr soll ein Gesetz zur Reform des Werkstättensystems verabschiedet werden. Aus diesem Grund führt die Diakonie Württemberg viele Gespräche mit Politikern, damit sie sich ein Bild von der Arbeit der MItgliedsunternehmen machen und die Auswirkungen der anstehenden Entscheidungen abschätzen können.
Dr. Kornelius Knapp, Vorstand Sozialpolitik des Diakonischen Werks Württemberg und Atrio-Vorstand Markus Metz hatten den parlamentarischen Staatssekretär beim Finanzminister Dr. Florian Toncar in die Werkstatt Leonberg eingeladen. Bei einem Rundgang durch die Werkstatt und Gesprächen mit den Beschäftigten erfuhr er, wie hier Teilhabe an Arbeit umgesetzt wird – mit differenzierten Angeboten, so dass alle unabhängig von Art und Schwere ihrer Behinderung eine passende Aufgabe finden und die Assistenz erhalten, die Ihnen Teilhabe an Arbeit ermöglicht. „Die Tätigkeiten, denen die Menschen hier nachgehen, sind für die Frauen und Männer sinnstiftend, weil sie sehen, dass das was sie herstellen nützlich ist“, stellte Toncar fest.
Knapp betonte, dass die diakonischen Einrichtungen eine Weiterentwicklung des Werkstättensystems begrüßen, mahnte aber Augenmaß bei den anstehenden Reformen an, damit die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt werden, auch derer mit hohem Unterstützungsbedarf, die sich in der politischen Diskussion nicht so gut artikulieren können.
Ein weiteres Thema waren die geplanten Kürzungen bei den Freiwilligendiensten. Bis zu 4000 Stellen könnten wegfallen. Dieser Dienst ist für viele vor allem junge Menschen eine prägende Erfahrung, sie übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und lernen Soziale Berufe kennen. Viele entscheiden sich in der Folge für solch einen Beruf. Insofern ist der Freiwilligendienst u.a. bedeutend für die Bekämpfung des Fachkräftemangels im Sozialen Bereich.