Gestern waren die Bundestagsabgeordnete Jasmina Hostert (SPD) und Elviera Schuller-Tietze von der SPD Leonberg zu Besuch in der Bismarckstraße.
Hausleiter Jörg Hecker informierte über die Wohnangebote, eine Klientin lud die Besucherinnen ein, ihr Zimmer zu besichtigen.
Im Garten des Café B21 gab es anschließend einen angeregten Austausch mit Atrio-Vorstand Markus Metz und Klienten. Schnell kam man zu den Themen, die die Einrichtungen der Behindertenhilfe drücken: Markus Metz begrüßt, dass das BTHG ermöglicht, in den Besonderen Wohnformen mehr Personal einzustellen. Aber angesichts des Fachkräftemangels ist dieses nicht immer zeitnah zu finden. So müssen Vakanzen mit Leiharbeitnehmern überbrückt werden.
Die begehrten Fachkräfte bekommen in der Zeitarbeitsbranche übertariflichen Lohn und viele Zusatzleistungen. Die Unternehmen der Eingliederungshilfe können über ihre mit den kommunalen Trägern verhandelten Entgelte dagegen nur den Tariflohn finanzieren. Das bringt gleich mehrere Probleme: Es fließen hohe Summen an öffentlichen Geldern in die privatwirtschaftliche Zeitarbeit, von denen nur ein Bruchteil den Menschen mit Behinderung zugutekommt. Und immer mehr Fachkräfte gehen in Zeitarbeitsunternehmen, wo sie bessere Bedingungen haben – Personal, das den Einrichtungen der Eingliederungshilfe fehlt.
Jasmina Hostert kennt die Sorgen der Einrichtungen und bemüht sich im Gesundheitsausschuss um Lösungen. Inklusion ist ihr ein besonderes Anliegen und sie möchte bürokratische Hürden ausräumen. „Da gibt es noch viel zu tun. Die Inklusion wird in der Gesetzgebung noch kaum berücksichtigt,“ so Hostert.
Zum Abschluss gaben ihr die Klienten mit auf den Weg, dass sie sich Anträge und Informationen von Ämtern in leichter Sprache wünschen.